Die Aussage von Doudou Diène, Jurist und ehemaliger Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen, dass Rassismus zu leugnen, dessen Gedeihen befördere, bildete den roten Faden für ein dreitägiges Seminar des Kurses Politik und Geschichte der Jahrgangstufe 1 am Walter-Eucken-Gymnasium. Gegen das Leugnen vorzugehen ist die gemeinsame Motivation der Schüler*innen dieses Kurses und deren Lehrerin Sandra Butsch. Angela Geck und Stefan Kessler, Referent*innen des Studienhauses Wiesneck, konzipierten ein stimmiges Programm zum Themenbereich Rassismus, zugeschnitten auf die speziellen Fragen des Politikkurses, der sich im zweiten Jahr mit den Themen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus auseinandersetzt. Ziel des dreitägigen Seminars war es, den Schüler*innen Wissen zur historischen Entwicklung und aktuellen Erscheinungsformen von Rassismus zu vermitteln. Dabei ging es auch darum, zu zeigen, wie sich von Rassismus Betroffene gegen rassistische Ideologien und Praktiken zur Wehr setzen und immer schon zur Wehr gesetzt haben. Im Sinne von Demokratiebildung sei es wichtig, antidemokratische Strukturen und rassistische Fallstricke, auch bei sich selbst, zu erkennen und aktiv dagegen vorzugehen, meint die verantwortliche Lehrerin Sandra Butsch. Das Seminar ist nur ein Baustein in der Beschäftigung mit dem sehr aktuellen Thema. Die Gruppe hat bereits viele Interviews eingeholt, Begegnungen mit Nigerianern und Nigerianerinnen auf dem Igbo-Fest der Community erlebt und die Kolonialismus-Ausstellung in Freiburg besucht. Dort durfte sie die Verantwortlichen – den Historiker Heiko Wegmann und Angelika Zinsmaier von der Stadt Freiburg – zur Ausstellung insgesamt, aber auch zu einzelnen Aspekten der Ausstellung befragen. Am Ende soll der ganze Prozess in einem Film zusammengeführt werden.