Der Politik und Gesellschafts-Kurs des Walter-Eucken-Gymnasiums, besuchte im Vorfeld zu den US-Wahlen einen SWR-Talk zusammen mit der Lehrerin Sandra Butsch. Bei der Veranstaltung mit Arthur Landwehr, Autor des Buches „Die zerrissenen Staaten von Amerika", sprachen Miriam Krafft und Christoph Ebner. Im Interview ging es um die tiefen gesellschaftlichen und politischen Spaltungen in den USA und Trumps zunehmende Beliebtheit.
Gesellschaftliche Polarisierung ist gefährlich
Landwehr betonte, dass die Unsicherheiten der letzten Jahrzehnte, wie Terrorismus und wirtschaftliche Krisen, ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit, einfache und teilweise populistische Antworten geweckt hätten. Trump nutze diese Stimmung, indem er sich als Stimme des „kleinen Mannes" inszeniere. Vor allem in Regionen, wo soziale und wirtschaftliche Probleme dominieren, fände er großen Zuspruch. Ein zentrales Thema sei das Gefühl vieler Bürger, von der traditionellen Politik im Stich gelassen zu werden. Das wachsende Misstrauen gegenüber den politisch Liberalen und Progressiven sowie die kulturellen Spannungen zwischen ländlichen und urbanen Bevölkerungsgruppen hätten die gesellschaftliche Polarisierung verstärkt. Landwehr sieht in dieser zunehmenden Spaltung eine Gefahr, die nicht nur die inneren Verhältnisse der USA, sondern auch internationale Beziehungen, etwa zu Europa und der NATO, nachhaltig belasten könne.
Ich fand die Veranstaltung sehr interessant und gut moderiert und mir fiel auf, dass die deutsche Berichterstattung manchmal recht wertend ist, wo die Realität sich doch differenzierter gestaltet. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, auch etwas beunruhigt, wie die Wahlen ausgehen werden.
Nael Diaz, PuG-Kurs