DDR-Zeitzeuge besucht das WEG

Hartwig Kluge berichtete am 1. Mai 2016 am Walter-Eucken-Gymnasium vor Berufsschülern der 2BM2 (Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement) von seiner versuchten Republikflucht aus der ehemaligen DDR und seiner Zeit in der politischen Haft. „Ich habe mich als Zeitzeuge zur Verfügung gestellt, aber nicht, um von Rache und Wut zu erzählen. Ich möchte vor allem Schülern berichten, wie Diktaturen funktionieren", so Kluge.

Das Zeitzeugengespräch im Zuge des Gemeinschaftskundeunterrichts erinnerte an den Mauerbau und beleuchtete das Thema Flucht.

Nachdem der Versuch im Januar 1969, über die ungarisch-tschechische Grenze in die Freiheit zu fliehen, missglückte, wurde der damals 22-Jährige zunächst in Budapest in Untersuchungshaft gebracht. Als emotional belastend empfand er diese vier Wochen, in denen er bereits von Stasi-Offizieren verhört wurde. Danach folgten vier Monate Untersuchungshaft im Stasi-Gefängnis in Halle an der Saale. Die Ungewissheit, wie es weiter gehe, sei sehr belastend gewesen. Erst im Juni 1969 fiel das Urteil: 18 Monate Haft wegen versuchter Republikflucht. Ende 1969 wurde er von der Bundesrepublik freigekauft.

Seit 1970 nennt Kluge Freiburg im Breisgau seine Heimat.

 

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