Schüler*innen des Walter-Eucken-Gymnasiums besuchten im Rahmen des Kurses Politik und Gesellschaft mit ihrer Lehrerin Sandra Butsch eine Lesung im Literaturhaus Freiburg, bei der Sigrid Sigurdsson ihr Schaffen sowie ihr wichtigstes Werk „Die Architektur der Erinnerungen“ vorstellte. Das Event wurde von der Breisacher Gedenk- und Bildungsstätte „Blaues Haus“ im Rahmen eines gemeinsamen Projekts initiiert.
„Freie Archive“
Die über 80-jährige Künstlerin berichtete über die von ihr mitinitiierte Entstehung der sogenannten „freien Archive“. Die Archive enthalten große Sammlungen an Kunst, Literatur und anderen historischen Gegenständen wie Briefen. Sie sollen zum Gedenken und Nachdenken über Zeit und Geschichte anregen.
„Architektur der Erinnerung“
Mit Enthusiasmus führte Sigrid Sigurdsson die Zuhörer*innen durch ihr Lebenswerk. Die sogenannte „Architektur der Erinnerungen“ legt einen besonderen Fokus auf die NS-Vergangenheit Deutschlands. Als sehr persönliches Ausstellungsstück zeigt sie beispielhaft ein Wollknäuel, das ihr in ihrer Kindheit als Spielzeug diente und nun als zentrales Exponat einer Sektion mit mehr als 400 Werken präsentiert wird. Ebenfalls interessant sind die sogenannten „Reisebücher“ – 800 Stück, die sich im Streubesitz befinden.
WEG-SchülerInnen begeistert von „revolutionärer Form der Erinnerung“
Die anwesenden SchülerInnen des Walter-Eucken-Gymnasiums nutzten die Gelegenheit, ihren geistigen Horizont zu erweitern, mit großer Begeisterung. Carl Friedrich Witz, Schüler und Kursteilnehmer, dankte Lehrerin Sandra Butsch für die Möglichkeit zur Teilnahme:
„Der Event war für mich besonders interessant, da wir bald ebenfalls eines von Sigurdssons offenen Archiven im Blauen Haus in Breisach, also in unmittelbarer Nähe, haben werden. Da bin ich gespannt. Erinnern ist wichtig und diese Art der Erinnerung scheint mir revolutionär zu sein. Da stellt sich die Frage nach der Bedeutung und dem Wesen von Geschichte“.
Und genau darum wird es in der Folge des Kurses auch im multinationalen Projekt mit Centropa gehen. Die Jugendlichen treffen sich dazu im Dezember 2024 erstmals mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern in Berlin.
S. Butsch